VERGESELLSCHAFTUNG VON MEERSCHWEINCHEN

 

Punkt 1: Grundsätzliches

Ein Neuankömmling sollte zuerst in Quarantäne (1-2 Wochen allein in einem separaten Raum) gehalten werden, um keine Krankheiten in den Bestand zu holen. Eine Routineuntersuchung beim Tierarzt ist aus diesem Grund auch nötig. Zusätzlich raten wir dazu eine Kotprobe abzugeben um Parasiten oder verstärkten Bakterienbefall auszuschließen.

 

ACHTUNG: Die Methode, dass sich die Tiere in benachbarten Käfigen kennenlernen ist meist kontraproduktiv und sollte bitte nicht als Primärlösung betrachtet werden. Am besten haben sich die Tiere zuvor noch nie gesehen und gerochen um das Anstauen unnötiger Aggressionen zu vermeiden.

 

Punkt 2: Vorbereitungen

Eine Zusammenführung sollte gut geplant sein, man braucht dafür vor allem ausreichend Zeit und Geduld, da man die Tiere die ersten 5-7 Stunden nicht unbeaufsichtigt lassen kann. Verlängerte Wochenenden oder 2-3 Tage Urlaub, die man zuhause verbringt, eignen sich am besten für eine bevorstehende Vergesellschaftung.

 

Für eine Vergesellschaftung braucht man außerdem ein neutrales Gebiet. Am besten ist es, man stellt den Meerschweinchen einen Raum oder Ort zur Verfügung wo noch keiner von ihnen war (z.B. ein Teil des Badezimmers). Dort stellt man verschiedene Versteckmöglichkeiten auf, z.B. Röhren, Tunnel, ein paar Kartons mit mehreren Ausgängen (ACHTUNG: keine Engpässe oder Sackgassen erzeugen mit dem zur Verfügung gestellten Inventar!).

 

Zu guter Letzt sollte man noch großzügig Futter verteilen (z.B. Möhren, Äpfel, Salat, Äste oder Löwenzahn), welches dann zur Ablenkung und zum Stressabbau dient.

 

Tipp:
Badezimmer, Keller, Küche, Garage oder andere weniger frequentierte Räume mit Steinboden oder Fliesen sind nach der Vergesellschaftung leicht zu reinigen!

 

Punkt 3: Durchführung

Am besten ist, man setzt alle Tiere gleichzeitig in den neutralen Raum. Zuerst wird es vermutlich ruhig bleiben und die Tiere werden den Raum erkunden. Sobald sich die Tiere entdecken, beginnt das Kennenlernen und das Klarstellen von Rangpositionen. Man kann beobachten, dass die Meerschweinchen sich gengenseitig besteigen, jagen und auch nacheinander schnappen. Lautes Quietschen, tiefes Brommseln und leises "Vor-sich-hin-meckern" gehört bei den Kleinen ebenfalls zum normalen Vergesellschaftungsablauf.

 

Grundsätzlich sind Meerschweinchen nicht revierbezogen, d.h. nach einer gründlichen Reinigung und Umstellung kann die Vergesellschaftung auch im eigentlichen Gehege stattfinden. Wenn man kein Risiko eingehen möchte, sollte man jedoch die Variante mit dem neutralen Gebiet wählen.

 

In der Regel sind Meerschweinchen einfach zu vergesellschaften und wenn man nicht versucht zwei oder mehrere adulte Böcke (egal ob kastriert oder unkastriert und egal ob Weibchen vorhanden sind oder nicht!) zusammen zu bringen - ein Unterfangen welches von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist! - dann hat man meistens kaum Probleme. Kommt ein neues weibliches Tier in die Gruppe, so wird der Bock vornehmlich interessiert und begeistert sein, Zickereien gibt es in diesem Fall höchstens von den vorhandenen Damen, die klarstellen wollen, welche Position sie innehaben. Kommt ein neuer Kastrat zu einer bestehenden Damengruppe, kann es schon mal passieren, dass sich die Damen gegen den Herren zusammen tun und ihn herum scheuchen. Ein gut sozialisierter, adulter Kastrat wird mit so einem Aufstand jedoch im Normalfall schnell fertig und klärt zielstrebig die Fronten.

 

WICHTIG:
Keine Trennung der Tiere nur weil sie streiten! Das ist kontraproduktiv und macht es nur schlimmer, denn die Tiere werden bei ihrem natürlichen Rangfindungsvorgang unterbrochen und natürliches Dominanzverhalten schlägt dann schnell in Aggression um. Auch wenn es schwer ist mit anzusehen, wie ein Tier herum gescheucht oder weg gebissen wird, ist es wichtig, dass man als Halter Geduld hat und nicht vor schnell handelt.

 

Nur, wenn blutende Verletzungen entstehen ist eine sofortige Trennung zwingend notwendig! Im Weiteren sollte man dann aber nochmal sicher stellen, dass ausreichend Platz vorhanden ist und das die Geschlechterkonstellation auch wirklich passt, da Meerschweinchen sich normalerweise nie gegenseitig ernsthaft verletzen und blutige Wunden nur bei Kämpfen zwischen zwei Männchen oder zwei extrem dominanten Weibchen vorkommen.

 

Punkt 4: Vergesellschaftung geglückt

Die Zusammenführung ist erst dann beendet, wenn die Tiere sich komplett und konstant akzeptieren, miteinander fressen, nebeneinander schlafen und keiner im Abseits bleibt. Das kann bis zu 2 Wochen dauern ist aber in der Regel meist schon nach wenigen Tagen zu beobachten.

 

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