EINMALEINS DER KANINCHENERNÄHRUNG - Fütterung leicht gemacht
Kaninchen richtig zu ernähren ist eigentlich ganz einfach und dieser kleine Leitfaden soll das Wichtigste aufzeigen. Wer sich über diesen kleinen Überblick hinaus informieren möchte und tiefergehende Hintergrundinformationen sucht, ist hier: Natürliche Kaninchenernährung an der richtigen Stelle.
WASSER
Täglich frisches Wasser ist ein absolutes Muss! Näpfe wie hier auf dem Foto eignen sich besser als Trinkflaschen, letztere lassen sich durch ihre Form nicht ausreichend reinigen und führen beim Trinken zu einer unnatürlichen Kopfhaltung bei den Tieren. Bei Außenhaltung ist vor allem im Winter darauf zu achten, dass zwei Mal täglich frisches Wasser angeboten wird, da das Wasser schnell einfriert.
HEU
Ein weiteres Muss ist täglich frisches Heu. Kaninchen sind Pflanzenfresser und ernähren sich vor allem von Rohfasern. Ihre Nahrung sollte deshalb zum Großteil aus Heu bestehen (60-80%). Wichtig ist, dass man auf ein sehr hochwertiges Heu achtet. Herkömmliche Heusorten aus Tiershops und Supermärkten eignen sich dafür in der Regel nicht. Sie sind eng zusammengepresst und stauben schon beim Auspacken stark. Oftmals verweigern Kaninchen solches Heu sogar, was zu schlimmen Verdauungsproblemen führen kann. Am Besten kauft man frisches Heu vom Reiterhof/Bauernhof oder bei ausgewählten Heu-Shops (bei Interesse können wir Ihnen gerne „unsere Heuquellen“ verraten, wenden Sie sich einfach an info@animal-sos-hofstetten.de) Noch mehr Infos zum Thema Heu finden Sie hier: Heuinfo
Hochwertiges Heu erkennt man an langen Gräsern. Außerdem duftet es intensiv. Besonders gerne wird Heu gefressen, das viele Kräuter und Gräser enthält. Ist das Heu den Kaninchen zu einseitig oder schmeckt nicht ausreichend gut, fressen sie zu wenig davon, was zu Verdauungsproblemen und nachhaltigen Störungen des Magen-Darm-Traktes führen kann. Sie sehen also, wie wichtig eine penible und genaue Heuauswahl ist.
TROCKENFUTTER
Herkömmliches, im Supermarkt zu erwerbendes Trockenfutter, sollte komplett vermieden werden! Es enthält Getreide (Mais, Gerste, Roggen usw.), Zucker und chemische Zusatz- und Geschmacksstoffe, welche allesamt schädlich für die Verdauung der Kaninchen sind. Außerdem macht dieses Futter unnötig dick und führt zu einem schnelleren Sättigungsgefühl, welches dann wiederherum die Rau- und Frischfutteraufnahme verringert und weitere Verdauungsprobleme verursacht. Wir raten deshalb von dieser Futterart komplett ab!
Wer dennoch nicht ganz auf Trockenfutter verzichten möchte, kann sich GETREIDEFREIES Futter in der Zoohandlung (sehr teuer!) kaufen, oder in Internetshops selbst ein Futter zusammenstellen (deutlich billiger!). Wie auf dem Foto erkennbar, sind dort nur „gesunde“ Dinge wie getrocknete Kräuter, Blüten und Blätter und wenig getrocknetes Gemüse enthalten. Diese Futterform stellt jedoch trotzdem nur eine Ergänzung des Speiseplans dar und ist keine alleinige Ernährungsmöglichkeit!
Getrocknete Kräuter, Blüten, Blätter und Gemüse gibt es in speziellen Kaninchenfutter-Shops im Internet (bei Interesse können wir Ihnen gerne „unsere Kräuter-und Blütenquellen“ verraten, wenden Sie sich einfach an info@animal-sos-hofstetten.de). Wichtig bei der Verfütterung von getrockneten Kräutern und Blüten ist Ausgewogenheit und Maßhalten, denn der hohe Calciumgehalt der Trockenpflanzen kann bei Kaninchen schnell zu Blasengries und anderen Problemen führen.
Auch Heucobs und rohfaserhaltige, getreidefreie Pellets kann man im Internet erwerben und zusammen mit den getrockneten Kräutern und dem Gemüse ein individuelles Futter zusammenstellen.
Gerade bei Außenhaltung ist eine zusätzliche Fütterung von einem reichhaltigen, getreidefreien Trockenfutter im Winter fast ein Muss um den hohen Energiebedarf der Kaninchen zu decken.
FRISCHFUTTER
Vor allem in den Sommermonaten freuen sich Kaninchen besonders über frisches Grün. Eine Vielzahl an Gräsern und Kräutern kann verfüttert werden. Frischfutter ist gesund führt aber zu Blähungen und Aufgasungen, wenn die Tiere eine Sorte nicht gewöhnt sind, bzw. in der Winterzeit kein frisches Wiesengrün gefüttert werden konnte. Daher sollten die Tiere bereits im Frühling, langsam, mit sehr kleinen Mengen, an das frische Gras gewöhnt werden. Alle zwei Tage kann die Menge dann etwas gesteigert werden, bis man die Tiere schließlich zur unbegrenzten Aufnahme ins Freigehege setzen kann. Hilfreiche Tipps, welche Gräser und Kräuter gefüttert werden dürfen, finden Sie hier: Kleine Graserei
Das Jahr über, aber gerade im Herbst, wenn es kein Grünfutter mehr gibt, stellen Blätter von Obstbäumen und anderen Laubbäumen eine willkommene Abwechslung dar.
Am Besten man verfüttert gleich ganze (bei Obstbäumen unbedingt beachten: UNGESPRITZTE) Äste, so können die Kaninchen ihrer Nagepassion gleich auch noch nachgehen und nutzen so ihre Zähne an natürlichem Material ab.
Obst ist eine willkommene Abwechslung, sollte allerdings wegen des hohen Zuckergehaltes nur in geringen Mengen oder als Leckerli verfüttert werden.
Einen ausführlichen über alle verträglichen und unverträglichen Futtersorten gibt es hier: Futterliste
Wer sich nun immer noch unsicher ist, was er wann und in welchen Mengen füttern soll, findet hier *klick* einen Beispiel-Futterplan.
Bei Fragen können Sie sich aber selbstverständlich auch an uns wenden!