Die Population verwilderter Katzen auf Bauernhöfen ist ein enormes Problem in unserem sonst so idyllischen und friedlichen Kinzigtal. Wahllose Vermehrung kranker Katzen und das seit Jahrzehnten
hat die sehr gefährlichen Krankheiten FIV (Felines Immundefizienz-Virus) und
FeLV (Felines Leukosevirus) selbst in abgelegene Täler verbreitet, wo sie nicht nur die
heimatlosen, verwilderten Katzen bedroht, sondern auch alle anderen Freigängerkatzen (auch die aus Privathaushalten) der Region.
Zur Übertragung reicht in beiden Fällen ein Biss eines infizierten Tieres oder anderer Blut- bzw. Blut-Speichelkontakt. Beide Krankheiten verlaufen tödlich, sind hoch ansteckend und bedeuten für
die betroffenen Katzen ein qualvolles Ende. Um die Ausbreitung der Krankheiten zu verhindern und vor allem um die Population der verwilderten Katzen endlich in den Griff zu bekommen, sind
Kastrationen das erste Mittel der Wahl.
Außerdem erspart die Kastration vielen überzähligen und unerwünschten Katzenkindern den qualvollen Tod durch unsachgemäße Tötung! Leider gibt es auch heute noch genug Bauern, die mit
mittelalterlichen Methoden versuchen die Katzenpopulation zu verringern - Jungtiere werden in Regentonnen ertränkt, mit der Mistgabel erschlagen oder anderweitig auf brutale Weise ermordet. Dabei
würde eine Kastration der Hofkatzen solche Maßnahmen augenblicklich überflüssig machen!
Auch im Jahr 2017 arbeiten wir weiter in Sachen Aufklärung und Kastrationsaktionen. Hier ein Auszug unserer geleisteten Hilfe:
Fall 4 – Hofstetten
In Hofstetten konnten wir ein Nest aus wildlebenden Katzen ausfindig machen. Diese Katzen stammen in der Regel ursprünglich von Bauernhöfen, wandern dort ab und leben in kleinen Kolonien wild im
Wald oder in leerstehenden Gebäuden. Diese Tiere sind extrem scheu und lassen sich nur mit Hilfe von Lebendfallen einfangen.
Hier konnten wir insgesamt 1 Kätzin und 3 Kater kastrieren, kennzeichnen und gegen lästige Parasiten behandeln. Da sie alle in recht schlechtem Zustand waren und stark
verschnupft, erhielten sie alle ein Antibiotikum.
2 weitere Kater mussten leider aufgrund eines positiven Katzenaidstest eingeschläfert werden.
Fall 3 – Nordach
In Nordrach konnten wir auf einem Bauernhof 3 Kater kastrieren, kennzeichnen und gegen Parasiten behandeln.
Da sie sehr zahm waren, brauchten wir dieses Mal keine Lebendfallen, sie ließen sich problemlos in Transportkörben in die Tierklinik im Eichenbach transportieren.
Fall 2 - Hausach
Auf einem Reithof in Hausach streunen mehrere wilde Katzen herum. Mit Hilfe von Lebendfallen waren wir vor Ort und haben die Tiere eingefangen. Somit konnten insgesamt bisher 1 Kater und
2 Kätzinnen kastriert werden. Auf Katzenaids wurden sie negativ getestet, außerdem wurden sie mittels einer Tätowierung gekennzeichnet und gegen Würmer, Flöhe und Milben behandelt. Ein
wilder Kater musste leider aufgrund eines riesigen, bösartigen Tumores und einem positiven Befund auf Katzenaids eingeschläfert werden. Für ihn kam leider alle Hilfe zu spät...
Fall 1 - Steinach
Auch im Jahr 2017 möchten wir nicht untätig bleiben, nachdem uns so viele Menschen und Tiere im letzten Jahr ihr Vertrauen geschenkt haben. Beim Paschal-Werk in Steinach gibt es wilde,
unkastrierte Katzen, worauf uns ein Bürger schon 2016 aufmerksam gemacht hat. Mit Hilfe der Mitarbeiter war es möglich, dort Lebendfallen aufzustellen und die Katzen einzufangen. Eine
weibliche Katze hat uns noch gefehlt, die ging uns dann im Januar 2017 in die Lebendfalle und konnte kastriert und gekennzeichnet werden. Außerdem wurde sie, zum Glück, negativ auf
Katzenaids getestet und gegen lästige Parasiten behandelt. Vielen Dank an dieser Stelle fürs Hinschauen und mithelfen!